Robot Turtles – Ein Brettspiel für junge Programmierer

Robot Turtles ist ein Brettspiel, das sich an 3-8 jährige Kinder richtet und nebenbei Grundkonzepte der Programmierung vermittelt. Gespielt wird auf einem Brett mit einem 8×8 Raster. In den Ecken werden je nach Spieleranzahl bis zu 4 farbige Roboterschildkröten (Robot Turtles) platziert. Farblich passend gibt es zu jeder Schildkröte einen Diamanten, der ebenfalls auf dem Spielfeld positioniert wird.

Ziel und Ablauf

Ziel ist nun, seinen Roboter zu dem passenden Diamanten zu navigieren und dafür die Befehle “drehe links”, “vor” und “drehe rechts” zu verwenden. Reihum wählt jeder Spieler einen Befehl aus indem er eine entsprechende Spielkarte verwendet. Die Ausführung erfolgt dann von Hand, die Roboterschildkröte wird gedreht oder nach Vorne bewegt (mit entsprechenden Geräuschen).

Die ausgespielten Karten werden für jeden Spieler nebeneinander gelegt, so dass im Laufe des Spiels ein Programm entsteht. Mit diesem Programm wurde die Roboterschildkröte vom Spielstart zum Spielende bewegt.

Gestaltung des Spielfelds

Interessant wird das Spiel durch Erweiterungen dieser Basisidee.

Auf dem 8×8 Spielfeld können weitere Blöcke platziert werden. Es gibt Türme, Eistürme und Kisten. Türme sind einfach unüberwindbare Hindernisse, Kisten kann die Roboterschildkröte schieben, Eistürme können mit einem Laser geschmolzen (und als Karte umgedreht) werden. Durch die Verwendung dieser Elemente lassen sich spannende Spielfelder gestalten. Einige Vorschläge liegen dem Spiel bei, im Internet gibt es weitere Anregungen.

Im Internet steht ein Editor für Spielfelder zur Verfügung um diese als Bild mit anderen Spielern zu teilen.

Erweiterte Programmierung

Zudem gibt es weitere Karten für die Programmierung. Mit der Laserkarte schießt die Roboterschildkröte und kann Eistürme schmelzen. Das kann man beim Spielen wunderbar mit kreativen Geräuschen untermalen. Mit der Käfer-Münze (Bug) kann ein Fehler korrigiert werden, also ein Zug rückgängig gemacht werden. Insofern ist das Spiel äußerst praxisnah. Die Spieler lernen schnell, dass man Fehler (Bugs im Jargon von Programmierern) macht, diese aber auch finden und korrigieren kann.

Richtig anspruchsvoll wird das Ganze dann mit dem Funktionsfrosch (“Function Frog”): Nun kann man ein Programm für den Funktionsfrosch schreiben und ein Programm für die Roboterschildkröte. Letzteres kann das Froschprogramm aufrufen, es gibt also eine ausgelagerte Funktion.

Anpassbarer Schwierigkeitsgrad

Durch die Hinzunahme dieser Elemente für das Spielfeld und die Programmierung kann die Komplexität des Spiel gesteigert und an die Fähigkeiten der Spieler angepasst werden. Das erlaubt es, einfach zu beginnen und mit ein wenig Erfahrung das Spiel sukzessive komplizierter zu machen.

Zu Anfang verwendet man nur die Bewegungskarten und keine Hindernisse. Später nimmt man dann Schritt für Schritt Hindernisse hinzu. Mit den Eistürmen kommt die Laserkarte hinzu, so dass man diese schmelzen kann. Als letzte (deutlich!) Steigerung der Schwierigkeit fügt man dann den Funktionsfrosch hinzu.

Unsere Einschätzung

Für welche Altersklassen ist es geeignet?
Das Spiel richtet sich an 3-8jährige. Aus eigener Erfahrung sollten Kinder allerdings mindestens 5 Jahre alt und bei einem 7-jährigen Kind kann man bereits mit eigenen Zusatzerfindungen dem Spiel weitere Anreize geben, damit es nicht langweilig wird.

Was benötigt man und was kostet das ungefähr?
Das Brettspiel ist z. B. bei Amazon erhältlich und kostet ca. 35-40 EUR.

Was lernt man?
Einfache Elemente der Programmierung durch Aneinanderlegen von Karten.

Wie ist der Spaßfaktor?
Wir haben das Spiel immer mal wieder rausgeholt und es hat dann auch wirklich Spaß gemacht, kam aber wirklich nur gelegentlich zum Einsatz.

Wofür empfehlen wir es?
Wir empfehlen es für 5-7jährige Kinder, wenn man sich der Programmierung per Brettspiel nähern will.

Veröffentlicht von Gero

Familienvater mit zwei Kinder und Hund, Dortmunder, Informatiker, Geschäftsführer eine IT-Dienstleistungsfirma (im Bereich Data & Analytics und Custom Made), leidenschaftlicher Skifahrer, interessiert an fast allem von Algebra bis Zappa.